Der Motor läuft noch. Ich steige mit meinen beiden ältesten Jungs aus dem Auto. Mein Mann fährt noch eine Runde, um unsere kleine Prinzessin ins Traumland zu entführen. Es ist Sonntag, 11:55 Uhr. Die Kinder stürmen in Richtung Eingang des Gemeindesaals, wo sie schon freudig von ihren Freunden empfangen werden. Frische Luft und erste wärmende Sonnenstrahlen. Was für ein herrlicher Morgen.
Um 12:00 Uhr beginnt der Gottesdienst. Unser Gemeindeleiter, Felipe Manrique spricht von kindlicher Hingabe, einer Hingabe, wo man nur an das Gute denkt. Kinder wollen gut sein. Sie glauben an das Gute und sie tun das Gute.
Neben mir sitzt mein Großer – er ist 6 Jahre alt. Er fragt mich, wo ich denn seinen Rucksack mit den leeren Pfandflaschen hingelegt hätte. Er ist schon in Gedanken bei der Kinderstunde, die gleich im Nebenraum beginnt. Dann werden die Kinder alle Flaschen auf einen Haufen werfen und ausrechnen, welchen Betrag sie gemeinsam gesammelt haben. Der Erlös wird für einen guten Zweck gespendet. Mir wird bewusst wie dankbar ich sein kann. Was kann ich mir Größeres wünschen, als dass meinen Kindern schon in so jungen Jahren das Gute ans Herz gelegt wird? Welche Auswirkungen dies für ihre Zukunft haben wird.
Nachdem die älteren Kinder aus dem Saal gestürmt sind, singen wir „Willkommen als Gast auf Erden“.
Während dem Kindersegnungslied kommt ein Ehepaar mit seinen Zwillingen nach vorne. Felipe Manrique hatte zuvor von Markus 10, 14 gelesen: „Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.“
Anschließend betet Felipe für die Familie: Um Geduld für die Eltern, dass sie ihren Kindern eine Hilfe sein können und ihnen gute Wegleitung fürs Leben geben und für die kleinen Himmelsgeschenke, dass sie bewahrt bleiben und zur Freude für ihre Eltern werden.
Als der Gottesdienst zu Ende ist, werden Tische für das gemeinsame Mittagessen gestellt. Senioren teilen Suppe aus, die sie selber zubereitet haben und im Jugendcafé wimmelt es nur so von fleißigen Teenagern. Es schön für die anderen zu gestalten, darauf liegt der Fokus.
Mein zweiter Sohn, 4 Jahre alt, nimmt mich an die Hand und möchte sich von seinem Geld auch gerne einen Smoothie bestellen. Ich sehe ein Funkeln in seinen Augen: Wie groß er sich dabei fühlt.
Plötzlich bin ich von sportbegeisterten Mädchen umgeben. „Wer kommt noch mit Volleyball spielen?“. Ich habe Lust dabei zu sein. Nach kurzer Absprache mit dem Rest meiner Familie bin ich nun auf dem Weg zur Sporthalle, mit zwei weiteren Jugendlichen im Auto. Eine Bombenstimmung – alle setzen sich ein, um als Sieger vom Platz zu gehen.
Um 18:00 Uhr übernehmen die Fußball-Interessierten die Halle und wir machen uns erschöpft und zufrieden auf den Heimweg. Ein erfüllter Sonntag für die ganze Familie ist wieder mal zu Ende.