Montagabend, 18.15 Uhr: Um die 25 Kinder und einige Erwachsene haben sich im Saal versammelt – die Kiddyband von DCG Waldhausen probt hier alle 14 Tage. Die letzten Nachzügler eilen noch herbei, während Fabian Müller, der die Band leitet, das Stimmen der Gitarren, Streich- und Blasinstrumente beaufsichtigt.
Ein kurzer Rückblick auf den erfolgreichen Auftritt beim Fest am letzten Sonntag, eine Rhythmusübung – und dann geht es los: Erstaunlich routiniert erklingt „Rock around the clock“. Aber halt! Fabian winkt ab: „Gegen Schluss wurden wir zu schnell, ihr müsst zu mir schauen, wie ich den Takt angebe!“ Nochmal von vorne – und dann die Einzelstimmen: Haben die Bläser den richtigen Ton? Sind die Streicher sicher in ihrem Part? Neuer Versuch, dann eine Anregung: „Matteo am Schlagzeug darf auch mal was Neues ausprobieren!“ Das lässt sich dieser nicht zweimal sagen – er legt ein furioses Solo hin. Hoppla – jetzt können sich die Kids nicht mehr an seinem Rhythmus orientieren. „Sehr schön – jetzt versteht ihr, warum ihr auf den Dirigenten achten solltet,“ freut sich Fabian. Die Kinder sind konzentriert bei der Sache. Ein letztes Mal erklingt das zu übende Stück, dann ist der musikalische Teil zu Ende – jetzt gibt’s Pizza!
„Bei uns erleben die Kinder, wieviel Freude es macht, wenn sie mit ihrem Instrument zu einem gelungenen Ganzen beitragen können. Es soll einfach Spaß machen! Zum Erfolgserlebnis tragen auch die etwa vierteljährlich wiederkehrenden Auftritte bei Festen und Veranstaltungen von DCG Waldhausen bei. Das ist dann auch ein zusätzlicher Anreiz zum Üben,“ erzählt Fabian nach der Probe.
Schon früh können interessierte Kinder bei der Kiddyband einsteigen. Wenn sie das angestrebte Instrument noch nicht meistern, dürfen sie sich bei der Percussiongruppe ausprobieren. Unterstützt werden sie dabei von einem Mentor, wie das auch bei den übrigen Instrumentengruppen der Fall ist. Die Betreuer sind mit Herzblut bei der Sache: „Wenn da ein Kind Bratsche spielen will und erst 3 oder 4 Töne sicher beherrscht, dann arbeite ich ihm eine Stimme mit diesen 3 oder 4 Tönen aus“, erklärt Frieder Albrecht, der Musikkoordinator von DCG Waldhausen. In gleicher Weise werden die einzelnen Musikstücke an die vorhandenen Instrumente angepasst. Die gespielten Musikrichtungen sind breit gestreut: Neben Liedern für den Gottesdienst sind Rock, Pop und Country auf dem Programm. Bei dieser intensiven Betreuung ist die Freude am gemeinsamen Musizieren vorprogrammiert. Frieder Albrecht: „Beim Musizieren lernt man auf den anderen zu hören und gleichzeitig, sich zurückzunehmen, so dass auch die leise Stimme neben mir zur Geltung kommt – das sind ganz grundlegende Fähigkeiten.“