DCG Exter gratuliert herzlich zum 100-jährigen Jubiläum von Elisabeth Ciortan. Das mit Abstand älteste Gemeindemitglied der Ortsgemeinde Exter kann nicht nur auf ein ganzes Jahrhundert Leben zurückblicken, sondern auch auf 9 Enkel und 16 Urenkel. Die sind stolz auf ihre Oma, aber auch dankbar, wie der Bericht einer Enkelin zeigt:
„Auf dass es dir wohl gehe und du lange lebest auf Erden“
Das Jahr 2013 hatte ich schon als Kind ausgerechnet. Es ist nämlich ein ganz besonderes Jahr, in dem meine allerliebste Omama 100 Jahre alt wird. Als Kind hab ich mir sehr gewünscht, dass meine Oma dieses stolze Alter erreichen möge. Sie selbst hat mir oft von dem Vers aus Epheser 6,1-3 erzählt:„ Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. »Ehre Vater und Mutter«, das ist das erste Gebot, das eine Verheißung hat: »auf dass dir’s wohlgehe und du lange lebst auf Erden« (5. Mose 5,16).“

Omama in ihrem Element – mit einigen Enkeln auf dem Schoß
„Ich war meiner Mutter immer gehorsam gewesen“, fügte sie dann hinzu. Deshalb war ich mir immer sicher, dass meine Oma wirklich 100 Jahre alt werden würde. Die Verheißung ist bei ihr in Erfüllung gegangen: „Auf dass es dir wohl gehe und du lange lebst auf Erden.“
Seit sie im Alter von 65 Jahren Witwe wurde, lebte sie bei uns zu Hause. Ich durfte sie 20 Jahre lang in meiner Kinder- und Teenagerzeit täglich erleben. Wenn ich daran zurückdenke, kann ich mich nicht an eine einzige Situation erinnern, in der sie ärgerlich oder genervt war, geschweige denn besorgt oder dass sie sich beklagt hat.
Heute weiß ich, dass was für mich eine Selbstverständlichkeit war, für sie einen inneren Kampf bedeutete. Sie hielt sich dabei an das Wort Gottes, welches sie über alles liebte. Oft habe ich sie abends an ihrer Bettkante sitzen sehen, wo sie in der Heiligen Schrift las oder betete.
Wenn ich jetzt zurückdenke, dann wird mir bewusster, wie viel ich durch ihr Leben bekommen und gelernt habe. Viele kleine Situationen mit ihr erschienen mir im Augenblick damals oftmals eher unwichtig. Ich hätte sie fast übersehen. Doch wenn ich jetzt selbst in ähnlichen Situationen stehe, dann werde ich an ihr Verhalten erinnert. Das hat mich mehrmals vor bösen Folgen bewahrt und mir im Gegenteil viel Freude gebracht.
Seit mehreren Jahren leidet Omama an Demenz. Oft erinnert sie sich nicht einmal mehr an mich. Aber wenn ich sie frage wie es ihr geht, bekomme ich jedes Mal die gleiche Antwort: „Es geht mir gut.“ Wieder denke ich an die Worte aus Epheser 6,3: „Auf dass es dir wohl gehe und du lange lebst auf Erden.“
Ich fühle mich sehr reich, dass ich so einen Menschen als Oma erlebt habe und habe auch großen Respekt vor allen anderen Menschen, die der nächsten Generation so gute Spuren hinterlassen.

Reise nach Brunstad
