140 Gemeindemitglieder und Gäste waren zu einem Festgottesdienst versammelt, um Hans Kalisch, Mitglied der DCG Ober-Erlenbach, zu seinem 70. Geburtstag zu beglückwünschen. Neben vielen anderen Beiträgen wurde auch seine Bedeutung bei der Entstehung der heutigen Gemeinde in Ober-Erlenbach hervorgehoben. Durch ihn kam die Gemeinde von Ober-Erlenbach auf eine recht ungewöhnliche Weise in den Besitz ihres Gemeindeareals.
Ausgangspunkt dieser Geschichte war ein Ereignis, das 30 Jahre zurückliegt. Eine alte Dame aus Oberursel vermachte ihr Vermögen der kinderreichsten Familie der Stadt. Mit ihren damals sieben Kindern fiel das Los auf Kalischs. Für ihre große Familie war Bedarf für ein geeignetes Haus und auch die wachsende Gemeinde in Oberursel hatte schon lange nach einem eigenen Gelände gesucht. Mit diesem Geld war Familie Kalisch in der Lage, ein entsprechendes Grundstück, das nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse, sondern auch die der Gemeinde erfüllte, außerhalb von Bad Homburg/ Ober-Erlenbach zu erwerben und später einen Teil davon an den Verein weiterzuverkaufen.
„Neben einem großen Wohnhaus für unsere Familie stand auf dem Gelände eigentlich nur ein ziemlich heruntergekommenes Gebäude, ein ehemaliger großer Stall, der zur Hühnerzucht genutzt worden und dessen Besitzer in Konkurs gegangen war“ berichtete Hans Kalisch schmunzelnd. Doch dessen Grundmauern erschienen ihnen recht brauchbar für einen Umbau zu einem Gemeindesaal. 1990 zogen sie zunächst als Familie nach Ober-Erlenbach. Nach eineinhalb Jahren intensiver Bauzeit seitens vieler engagierter Gemeindemitglieder konnte schließlich 1993 der Einzug in das neue Gebäude erfolgen.
Familienangehörige und Freunde ließen es sich nicht nehmen, Hans Kalisch mit Worten und musikalischen Darbietungen ihre Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Bis heute hat er sich als große Stütze für seine Familie und Gemeinde erwiesen, nicht zuletzt dadurch, dass er als direkter Nachbar des Gemeindeanwesens immer zur Stelle war.
Auf die Frage, ob er jemals seine damalige Entscheidung bereut hätte, antwortete er unvermittelt: „Im Gegenteil. Wir empfinden es als nur gerecht, etwas von dem zurückzugeben, was wir von der Gemeinde in all den Jahren an Lebenshilfe empfangen haben. Heute schaue ich mit großer Dankbarkeit zurück, besonders wenn ich sehe, wie nicht nur der Saal, sondern auch das gesamte Gelände mit seinen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung unsere Gemeinschaft gefördert hat und uns allen zum großen Segen geworden ist. Es hat sich wirklich gelohnt.“