„Als Menschen gehen wir gerne den Weg des geringsten Widerstands. Aber wie wächst man heran zu einer eigenständigen Persönlichkeit, die das ausführt, was Gott will?“ Um diese und weitere Fragen ging es am deutschlandweiten Mentorenabend.
Rund 300 Jugendarbeiterinnen und -arbeiter versammelten sich am 28. September 2021 in Nord- und Süddeutschland, um sich gegenseitig in der Gemeindearbeit mit Kindern und Jugendlichen zu stärken. Das Programm fand wechselseitig an beiden Standorten statt und wurde per Video-Schalte übertragen. Den inhaltlichen Rahmen bildete der Bibelvers Epheser 6, 10: „Seid stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke.“ Was das bedeutet, kam in Filmclips, Talkrunden und anderen Beiträgen zum Ausdruck.
„Ihr seid teuer erkauft. Werdet nicht der Menschen Knechte.“
Vorsteher Christoph Matulke berichtete, wie er als Jugendlicher seine Menschenfurcht überwunden habe. Darunter habe er in der Schule sehr gelitten und sich aber eines Tages dazu bestimmt, sich als Christ vor seinen Klassenkameraden zu bekennen: „Ich habe dann meine Bibel auf den Schultisch gelegt. Das hat dazu geführt, dass Gespräche entstanden sind und diese Angst vor den Menschen gebrochen wurde. Das ist nur eine Möglichkeit, aber wenn man wirklich will, dann kriegt man auch Ideen.“ In dem Zusammenhang zitierte er auch den Vers aus 1. Korinther 7,23: „Ihr seid teuer erkauft. Werdet nicht der Menschen Knechte.“
„Wenn du überzeugt bist, bist du dir sicher. Dann ist kein hin und her.“
Auch Carl Hahne betonte, als Gläubiger habe man allen Grund, auf das Evangelium stolz zu sein. Trotzdem könne es manchmal ein Kampf sein, sein Christsein offen zu bekennen. „Es ist dann bedeutungsvoll, sich in Gott zu stärken, sich zu rüsten. Ein überzeugter Glaube gibt dir Freimütigkeit. Wenn du überzeugt bist, bist du dir sicher. Dann ist kein hin und her.“ Insbesondere könne das nötig sein, wenn es in der Schule oder auf der Arbeit um gesellschaftliche Fragen gehe, zu denen Christen häufig eine Meinung haben, die von der Mehrheit abweicht. Das Evangelium funktioniere und halte in den Stürmen des Lebens. „Das können wir mit Freude und Freimut verkündigen“ ermunterte er die Jungedlichen.
Gott will, dass jeder etwas Eigenständiges sein soll
Unterstützt wurde die Botschaft durch Bibelworte und Aussagen, unter anderem von Gemeindegründer Johan O. Smith. Dieser legte in seinen Schriften und Reden stets großen Wert darauf, dass jeder Gläubige selbstständig denken und eine persönliche Haltung haben solle. Zitiert wurde ein Ausschnitt von Smiths Briefen an seinen Bruder Aksel vom 8. November 1909: „Wir haben die Neigung, uns den Personen, zu denen wir Vertrauen haben, völlig hinzugeben. Aber hier liegt eine ziemlich große Gefahr, denn man riskiert, dass man seine Persönlichkeit verliert und dass damit der, den man bewundert, die Hauptperson wird. Dadurch würdigt man sich selbst in einem solchen Maß herab, dass man zum Schluss ein Statist, ein Schmarotzer wird. Auf diese Weise gerät man mit seinem Leben aus dem Willen Gottes heraus. Gott will, dass jeder lebendige Stein etwas Eigenständiges sein soll.“
Viele der anwesenden Jugendlichen bekannten im Anschluss an die Beiträge ihren Standpunkt in kurzen Zeugnissen und stärkten sich gegenseitig darin, für ihren Glauben einzustehen. Die Veranstaltung an beiden Standorten fand unter Berücksichtigung der 3G-Regeln statt. Die Abende finden regelmäßig statt, um den ehrenamtlichen Hirtendienst in den Gemeinden von DCG zu unterstützen und zu fördern.