Über 200 Jugendliche und junge Erwachsene aus den fünf süddeutschen DCG-Gemeinden haben sich heute in den Räumlichkeiten von DCG Dürrmenz versammelt. Der Grund: Ein Seminar für Mentoren.
Die Teilnehmer eint, dass sie alle aktiv und ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit in ihrer Ortsgemeinde tätig sind. Die meisten von ihnen sind zwischen 17 und 22 Jahre alt.
Die Zielsetzung der geistlichen Arbeit, praktische Vorgehensweisen und Tipps sowie organisatorische Dinge waren Thema an diesem Abend.
Deutschlandweit zählen über 900 Kinder und Jugendliche unter 18 zu DCG. Nicht zuletzt aufgrund der Anzahl und des wachsenden Bedarfs ist die Kinder- und Jugendarbeit in den letzten Jahren stärker denn je in den Fokus gerückt.
Zielsetzung in der Kinder- und Jugendarbeit
Dabei ist die erklärte Zielsetzung, dass die Kinder- und Jugendarbeit bewusst erfolgt. Interessante, altersgerechte Aktivitätsangebote sollen zum einen als effektive Prävention vor Sucht, Drogen, Rassismus und Gewalt dienen; zum anderen sollen den Teilnehmern in diesem Rahmen christliche Werte vermittelt werden.
Christoph Matulke, Vorsteher von DCG Deutschland hebt an diesem Abend einen Punkt hervor, den er mit den Bibelworten aus Hesekiel 34,16 unterstreicht: „Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken und, was fett und stark ist, behüten; ich will sie weiden, wie es recht ist.“ In einer Gruppe gibt es schwächere und stärkere Persönlichkeiten. Die Schwächeren müssten unterstützt werden, aber genauso müsse man auch den Starken gerecht werden und ihnen Aufmerksamkeit und Anregung geben. Dieses Bewusstsein gäbe eine andere Perspektive für diese Arbeit.
Wichtig für Mentoren: Vorbildfunktion
Praktische Aufgaben eines Mentors erläutert Oliver Schmidt von DCG Linnenbach. Wichtig sei eine gute Vorbereitung von ansprechenden Angeboten. Er betonte auch, dass die eigne Vorbildfunktion über die Aktivitäten hinausgehe und besonders wichtig für die Jugendlichen ist, denn das Vorbild wiegt viel schwerer als viele Worte
Bei Teamsport zähle ganz klar die Mannschaft vor dem Einzelspieler, denn das Motto sei: „Einer für alle und alle für einen“. „Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam“, sagt Schmidt und weist ferner darauf hin, dass Fluchen und unsportliches Verhalten nicht zu tolerieren sei.
Die Haltung in der Kinder- und Jugendarbeit soll von Freiwilligkeit, Respekt und Gleichwertigkeit aller geprägt sein.
Präventionsarbeit: In erster Linie ein Bewusstsein schaffen
Ein weiterer Punkt in dem Vortrag sind die Richtlinien und Präventionsmaßnahmen im Rahmen der Initiative zum Schutz für Kinder und Jugendliche gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch, nach denen deutschlandweit innerhalb der DCG-Organisationen gearbeitet wird.
Diese umfasst unter anderem die Vorlage eines Führungszeugnisses für alle Kinder- und Jugendarbeiter der DCG, das seit über einem Jahr verpflichtend ist.
Ein weiteres Element ist der Verhaltenskodex, mit dem alle Kinder- und Jugendarbeiter ihre Haltung klar zum Ausdruck bringen sollen. Für die Prävention sei es in erster Linie wichtig, ein Bewusstsein zu schaffen. Schmidt ermuntert die Mentoren, auch in dieser Hinsicht einen aufmerksamen Blick bei auffälligem Verhalten in ihrer Arbeit zu haben.
Im weiteren Verlauf des Abends können die Mentoren selbst aktiv werden und Problemstellungen und Themen ansprechen, die sie in ihrer Arbeit bewegen. In der großen Gruppe werden diese besprochen und Erfahrungen ausgetauscht.
„Jüngere brauchen jemanden, an dem sie sich orientieren können. Mich hat das heute dazu inspiriert, meine eigene Vorbildfunktion wahrzunehmen und ihnen christliche Werte vorzuleben“, sagt die 20-jährige Elise über diesen Abend. Und es soll nicht der letzte dieser Art bleiben; im Frühjahr ist unter anderem ein weiteres Treffen der süddeutschen Mentoren geplant.