Es ist Sonntagmorgen elf Uhr, der Gottesdienst bei DCG-Hessenhöfe beginnt. Hinten im Saal, unbemerkt von den meisten Teilnehmern, sitzt Galina und übersetzt den Gottesdienst simultan auf Bulgarisch.
Rund 1500 Kilometer entfernt, in Bulgarien, haben sich circa 40 Glaubensgeschwister an unterschiedlichen Plätzen versammelt und verfolgen den Gottesdienst über einen Livestream. Anschließend tauschen sie noch ihre Gedanken aus, bevor sie den Gottesdienst beenden.
Im Gottesdienst per Stream mit Bulgarien verbunden
Woher kommt die Verbundenheit der beiden so weit entfernten Gemeinden? In den 1980er-Jahren, berichtet Vorsteher Christoph Matulke, bahnten sich die ersten Kontakte zu Christen in Bulgarien an. Bald entstanden einige Gemeinden, die sich DCG anschlossen. Durch die Jahre fanden regelmäßig gegenseitige Besuche statt. Viele persönliche Begegnungen führten zu Freundschaften und einige Paare fanden zusammen. Seit Anfang 1990 wurden auch Konferenzen von DCG / BCC in Bulgarien durchgeführt.
Aufgrund einiger Todesfälle und durch die Erschwernisse der Corona-Pandemie standen die Gemeinden plötzlich ohne geistliche Leitung da und waren auf die wenigen Besuche aus dem Ausland angewiesen. So entstand der Gedanke, dass die Glaubensgeschwister übergangsweise virtuell an den Gottesdiensten der Gemeinde Hessenhöfe teilnehmen.
„Ich bin sehr dankbar für die Übertragung der Gottesdienste“, schreibt Spaska. „Sie sind sehr wertvoll für mich.“ Und Velka meint: „Die Gottesdienste sind wie ein Fest für mich. Ich kann die Sendungen kaum erwarten.“