Die U18-Lernwerkstatt bietet Jugendlichen Gelegenheit, sich ehrenamtlich zu engagieren
Es ist Samstagnachmittag. Die 82-jährige Marie Anne Müller erwartet Besuch. Einige Mädchen der U18-Lernwerkstatt mit ihrer Mentorin fahren in den Hof des ehemaligen Bauernhauses, überreichen der Seniorin einen Blumenstrauß und unterhalten sich dann angeregt bei Kaffee und Kuchen. Beim Abschied ermuntert Marianne die jungen Mädchen, täglich etwas Gutes zu tun. „Das ist so, als ob man jeden Tag einen Tropfen Öl sammelt. Dann hat man am Ende vom Jahr 365 Tropfen und das ist gar nicht so wenig“.
In der Zwischenzeit werkeln auch die anderen Jugendlichen der U18-Lernwerkstatt fleißig in ihren Arbeitsgruppen. Aktuell besuchen 22 Jugendliche zweimal im Monat am Samstagnachmittag die U18-Lernwerkstatt und werden von zehn Mentoren bei Instandhaltungsarbeiten im Innen- und Außenbereich des Gemeindehauses sowie bei anderen Projekten betreut und angeleitet. Nach dem gemeinsamen Abendessen findet ein Gemeinschaftsabend statt, der mit einem kurzen geistlichen Impuls beginnt und dann folgen unterschiedliche Aktivitäten und Gemeinschaftsspiele.
„Unser Ziel ist es, jungen Menschen zu zeigen, dass es Freude macht, sich für die Gemeinschaft zu engagieren und einen Beitrag zu leisten,“ meint René Müller, ein Verantwortlicher der U18-Lernwerkstatt. „Außerdem geben wir die Möglichkeit, dass interessierte Jugendliche sich auf unterschiedlichen Sachgebieten Kompetenzen aneignen können wie Tontechnik, Filmen oder Fotografie.“
Die 17-jährige Corina besucht die U18-Lernwerkstatt regelmäßig. (2. v. l.)
„Ich empfinde das nicht als Arbeit, sondern mehr als eine schöne Aktivität, die ich mit meinen gleichaltrigen Freunden zusammen erleben darf! Natürlich lerne ich dabei anzupacken und verschiedene Arbeitstätigkeiten durchzuführen. Am Ende des Tages bleibt dann das gute Gefühl, etwas geleistet zu haben.“