Am 31. Oktober und 1. November fand das überregionale Infotreffen der DCG Deutschland statt. Vertreterinnen und Vertreter aus den Ortsgemeinden kamen zusammen, um sich über wichtige Themen des Gemeindelebens auszutauschen. Ein Schwerpunkt lag dieses Mal auf der Kinder- und Jugendarbeit.
Kinder im Mittelpunkt – Arbeit in den Kindergottesdiensten
Viele Verantwortliche, die in ihren Gemeinden die Kindergottesdienste gestalten, trafen sich bereits am Freitagabend zu Austausch, Impulsen und gemeinsamer Ermutigung. Christoph Matulke dankte den zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich für ihren wöchentlichen Dienst und ihre Hingabe.
In einer Talkrunde sprach Birgit Matulke, die Teil des internationalen Kinderkomitees der Brunstad Christian Church (BCC) ist, über die Bedeutung von Vertrauen und Ermutigung in der Arbeit mit Kindern: „Kindern zu sagen: ‚Du willst doch das Gute‘ – das ist, glaube ich, ein Schlüsselsatz. Sie kriegen es vielleicht noch nicht hin, aber sie wollen ja das Gute. Sätze wie ‚Ich traue dir das zu‘ oder ‚Es wird gelingen‘ haben eine enorme Bedeutung für ein Kinderherz.“
In einem separaten Workshop befassten sich die Kindergottesdienstmitarbeiter am Samstag mit Themen rund um die Glaubensvermittlung und tauschten praktische Erfahrungen aus.
Sensibilisierung für geistlichen Machtmissbrauch
Ein weiteres Thema des Treffens war der bewusste und gesunde Umgang mit Macht. Vorstandsmitglied Claudia Grimes führte mit einem Impulsvortrag in das Thema geistlicher Machtmissbrauch ein und erläuterte fachlich, wie dieser entstehen und welche Auswirkungen er haben kann. Das Ziel war, das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen. Der Begriff Macht, so betonte Grimes, sei zunächst neutral – sie könne konstruktiv genutzt werden, um Gutes zu bewirken und zu gestalten, dürfe aber niemals ausgenutzt werden.
In einer geistlichen Einordnung bezog sich Christoph Matulke, Vorsteher der DCG Deutschland, auf den Bibelvers aus 2. Korinther 1,24: „Nicht dass wir Herren über euren Glauben sind, sondern wir sind Mitarbeiter an eurer Freude; denn ihr steht fest im Glauben.“ (2. Kor. 1,24) Er unterstrich: „So viel Vertrauen müssen wir einander geben, dass jeder selbst im Glauben steht. Auch wenn Leiter persönliche Überzeugungen haben, bleibt jedem die persönliche Freiheit im Glauben.“ Er wies auch darauf hin, dass kritische Berichterstattung über Freikirchen Anlass geben könne, sich als Gemeinde immer wieder selbst zu prüfen.
Niemandem im Dienst zu nahetreten
Auch Johannes Schmechel, Vorsteher der DCG Dürrmenz, ermunterte in seinem Beitrag zu einer Leiterschaft gemäß der Bibel. Er zitierte Paulus: „Gebt uns Raum in euren Herzen! Wir haben niemandem Unrecht getan, wir haben niemandem geschadet, wir sind niemandem zu nahegetreten.“ (2. Kor. 7,2) Schmechel kommentiert den Vers so: „Es ist beeindruckend, wie Paulus geleitet hat – nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe. Wer kann schon von sich sagen, dass er niemandem zu nahegetreten ist?“
Er erinnerte zudem an Jakobus 3,2: „Denn wir alle verfehlen uns vielfach“ (Jak. 3,2) und sagte: „Auch Leiter machen Fehler in ihrem Dienst. Demut und die Bereitschaft, sich korrigieren zu lassen, sind entscheidend. Ohne das ist es schwer, Feedback anzunehmen.“
Verbundenheit in der Evangelischen Allianz
Seit Sommer 2023 ist der Verband DCG Deutschland im Netzwerk der Evangelischen Allianz in Deutschland. Diese organisierte jüngst ihr Netzwerk neu nach dem Grad der Verbundenheit und die DCG hat sich für eine intensive Verbundenheit entschieden. Marit Rutschmann, Leiterin des Bereichs Kommunikation, sagte dazu: „Wenn man sieht, wie viele Christen sich engagiert einsetzen in ihrem Dienst und freimütig für Gottes Wort einstehen, wird man wirklich dankbar und bekommt Respekt.“ In diesen Punkten wolle man mit anderen Christen zusammenstehen und sich gegenseitig unterstützen. In den vergangenen Jahren beteiligte sich die DCG unter anderem am Kinderprogramm beim SPRING-Festival und nahm regional an der Allianzgebetswoche teil.
Impulse für die Gemeinden
Weitere Themen waren unter anderem Fairplay im Sport, Förderung von Nachwuchsarbeit, Datenschutz und Finanzplanung.
Am Samstagabend reisten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder in ihre Heimatgemeinden zurück – mit vielen Anregungen und Gedanken, die sie nun vor Ort weitertragen und umsetzen möchten. Am Sonntag wurde eine Zusammenfassung des Programms als Video gezeigt, damit auch Gemeindeglieder, die nicht vor Ort waren, an den Inhalten teilhaben konnten.
Mit Blick auf die kommenden Aufgaben fasste Johannes Schmechel das Anliegen des Treffens zusammen: „Möge Gott uns Gnade geben, ein gesundes Gemeindeleben zu gestalten.“

