Zehn Ortsgemeinden befinden sich unter dem Dachverband von DCG Deutschland. Als selbstständige Vereine organisiert haben sie doch viel gemeinsam und arbeiten in vielen Bereichen zusammen. Im Interview berichten die Vorstandsmitglieder Johannes Müller und Astrid Hauptmann darüber, welche Themen 2023 für DCG wichtig sind und was die Mitglieder engagiert.
Im Januar fand ein Treffen der Bereichsleiter und des Vorstands von DCG Deutschland statt. Mit was arbeitet ihr aktuell im Vorstand und welche Ziele haben die Bereiche präsentiert?
Johannes Müller: Ja, das war das erste von vier Quartalstreffen mit den Bereichen, die im „Strukturprojekt“ arbeiten und ein wichtiger Startschuss ins neue Jahr, bei dem Projekte erarbeitet und Ziele präsentiert wurden. Etwas, das uns im ersten Halbjahr beschäftigen wird und alle Ortsgemeinden unmittelbar betrifft, ist das 50-jährige Jubiläum des Verbands DCG Deutschland. Dies wollen wir mit zeitgleichen Sommerfesten in allen Ortsgemeinden feiern, es wird eine Jubiläumsbroschüre erstellt und ein gemeinsamer Themenabend stattfinden.
![Astrid Hauptmann, Vorstand von DCG Deutschland](https://dcg-deutschland.de/wp-content/uploads/2021/10/DSC04355-683x1024.jpg)
Astrid Hauptmann: Ein weiteres Highlight steht schon direkt vor der Tür: Die Bereiche Musik, Medien/Technik sowie Übersetzung veranstalten Anfang März wieder ein mehrtägiges Event. Das Ziel damit ist die Förderung von Nachwuchskräften und Weiterbildung in diesen Bereichen. Dies kommt in erster Linie den Ehrenamtlichen selbst und ihrer Ortsgemeinde zugute.
Der Bedarf an ehrenamtlichem Engagement bei den internationalen BCC-Veranstaltungen ist gestiegen und bietet eine gute Möglichkeit, sich mit seinen Fähigkeiten einzubringen. Mit der Nachwuchsarbeit und Qualifikation der Mitglieder möchten wir auch das internationale Engagement gerne unterstützen.
Auf internationaler Ebene ist gerade strukturell viel in Bewegung – inwiefern beschäftigt das auch die deutschen Ortsgemeinden?
Johannes: Wie am DCG-Infotag im November informiert, planen wir als Verband dem BCC Verbund beizutreten. Wir entwickeln uns ja mehr und mehr zu einer internationalen Glaubensgemeinschaft und wir wollen auch rechtlich eine Gemeinde werden. Das ist natürlich ein längerer Prozess. Für formelle und vereinsrechtliche Themen wurde eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus allen Ortsgemeinden etabliert.
Mit was arbeitet die Gruppe konkret?
Johannes: Zum einen mit dem Spenden- und Beitragsmodell, für das in zwei DCG-Ortsgemeinden seit letztem Jahr eine Testphase läuft mit sehr positiver Resonanz der Mitglieder. Die Arbeitsgruppe prüft das Modell, nimmt Rückmeldungen auf und entwickelt das Konzept so weiter, dass es auf die deutschen, rechtlichen Rahmenbedingungen passt und in diesem Jahr in allen deutschen Ortsgemeinden eingeführt werden kann.
Weitere Themen, mit denen die überregionale Gruppe arbeitet, ist die persönliche Mitgliedschaft für aktive Mitglieder sowie die Gründung von Aktivitätsvereinen. Diese Vereine sollen sämtliche Aktivtäten und Angebote abbilden, die über die reine Religionsausübung hinausgehen.
![Johannes Müller, Vorstand von DCG Deutschland](https://dcg-deutschland.de/wp-content/uploads/2021/10/DSC04421-683x1024.jpg)
Welchen Grund hat das?
Johannes: Wir sind ja eine sehr aktive Gemeinde und bieten viele Aktivitäten – insbesondere für Kinder und Jugendliche – an. Unser Kern als Freikirche ist aber erst mal die Religionsausübung. Diese beiden Bereiche organisatorisch zu trennen – inhaltlich bleiben sie per Satzung verbunden – sehen wir als Vorteil in der Weiterentwicklung: Es gibt uns rechtlich mehr Sicherheit, da man sich jeweils auf einen Fokus konzentriert. Dies wiederum erleichtert die Organisation und schafft mehr Klarheit in unserer Struktur. Das steht auch im Zusammenhang mit der Struktur und den Anforderungen, die der BCC-Verbund hat.
Ideell sind DCG und BCC seit jeher verbunden und viele Impulse für die praktische Gemeindearbeit kommen von BCC. Astrid, du arbeitest auch selbst bei BCC. Was steht in diesem Jahr international auf der Agenda?
Astrid: Die Vorbereitung und Durchführung von BCC-Konferenzen und der Angebote dort soll internationaler werden. In diesem Jahr haben viele DCG-Ortsgemeinden Aufgaben und Verantwortlichkeiten an Camps und Konferenzen übernommen. Ich freue mich besonders darüber, dass die Frauenkonferenz verantwortlich von meiner „Heimatgemeinde“ DCG Exter gestaltet wird.
Im Bereich Jugend steht ja seit Januar das Bibelprojekt der Bergpredigt im Fokus, bei dem jeden Tag ein Vers aus den Kapiteln fünf, sechs und sieben des Matthäusevangeliums behandelt wird. Am Ostercamp im April gibt es dazu einen abschließenden Live-Themenabend.
Johannes: Im Zusammenhang mit Jugendcamps und Konferenzen in Norwegen engagiert außerdem die neue internationale Aktion „DRIVE“ die Ortsgemeinden, und insbesondere die Jugendgruppen.
Was ist die „DRIVE“-Aktion und was ist der Hintergrund dafür?
Johannes: Viele Jugendgruppen nehmen regelmäßig an den Camps teil und erleben es als elementaren Baustein in der Jugendarbeit. Das Angebot trifft den Bedarf der jungen Menschen und viele haben auf den Camps persönliche Beschlüsse gefasst und sich zu einem Leben als Jünger bestimmt.
Um ihnen die Teilnahme auch finanziell weiterhin zu ermöglichen und sie darin zu unterstützen, wurde die internationale Aktion unter dem Motto „DRIVE“ gestartet. Sie ist thematisch vom Motorsport inspiriert und beinhaltet einen Wettbewerb und Live-Sendungen dazu. Ziel ist, die Jugendgruppen bzw. die jungen Menschen persönlich zu motivieren, für die Camps und Übernachtung bei den internationalen Veranstaltungen anzusparen. Darüber hinaus sind auch Eltern und Großeltern angesprochen, zu unterstützen. Wir erleben das als sehr engagierend für die Jugendgruppen.
Wir sind als DCG also mit „Vollgas“ in ein weiteres spannendes Jahr gestartet!