Wie kann sichere Gemeindearbeit gelingen? Wie lässt sich die Datenschutzverordnung im Verein umsetzen? Gedanken und Antworten auf diese Fragen gab es vergangenen Samstag.
Mit einer tagesfüllenden Agenda trafen sich Vertreter aller deutschen Ortsvereine zum Austausch über Gemeindearbeit, Vereinsrecht und aktuellen Projekten am 16. März in den Räumlichkeiten von DCG Linnenbach.
Diese Informationstreffen finden halbjährlich statt und haben zum Ziel, Synergien zu fördern, die Vereinsarbeit an gesetzliche Neuerungen anzupassen und sich gegenseitig zu inspirieren.
DCG Vorsteher Christoph Matulke begann den Tag mit einer Ansprache, in der er die Anwesenden ermunterte, die Gemeindearbeit in und aus Dankbarkeit zu betreiben und der nächsten Generation gesundes Gemeindeleben zu vermitteln.
Ausbildung von Mentoren – sicherer Rahmen für Jugendarbeit
Um die nachfolgende Generation ging es auch in vielen weiteren Themen: Im Fokus der Kinder- und Jugendarbeit bei DCG steht momentan die Ausbildung von Mentoren. Johannes Schmechel, Vorsteher der Ortsgemeinde DCG Dürrmenz, stellte den Leitfaden für Mentorenarbeit vor, der auch von der Mutterorganisation BCC verwendet und herausgegeben wurde. Dieser beschreibt als Voraussetzung für Gruppenleiter und Mentoren eine gute Vorbildfunktion und das Bestreben, eine Hirtenaufgabe in der Kinder- und Jugendarbeit wahrzunehmen. Gute Organisation der Gruppenabende, Förderung der Einzelnen entsprechend ihrer Fähigkeiten, aber auch Sicherheitsaspekte und das Verhalten innerhalb der Gruppen sind Bestandteile der Richtlinien.
Formal seien drei Kriterien Bedingung, um als Mentor arbeiten zu dürfen: Die Vorlage des erweiterten Führungszeugnisses, die Eigenerklärung in Form des Verhaltenskodexes und die Bestätigung durch den örtlichen Vorsteher.
Dies ist Teil des Präventionskonzeptes, zu dem Matthias Hauptmann von der DCG-Kinderschutzgruppe über ein weiteres Seminar für Eltern und Mentoren informierte, das im Herbst stattfindet. Im Zuge dieses Seminars wird ein Ratgeber mit Informationsmaterial und Vorlagen zur Erstellung von Richtlinien für die Arbeit in den Ortsgemeinden gegen Gewalt, Grenzüberschreitungen und sexuelle Übergriffe herausgegeben werden.
Expertengruppe über EU DSGVO und Umsetzungskonzept
Nachfolgend zu dem Fachvortrag im Herbst über die neue Datenschutzverordnung informierte Terje Kristiansen von der Datenschutzgruppe noch einmal umfassend über die EU DSGVO sowie der daraus resultierenden rechtlichen Anforderungen an Organisationen, unter die auch die DCG-Ortsvereine fallen. Die Datenschutzgruppe stellte darüber hinaus ein fertiges Konzept für die Umsetzung vor, das in Zusammenarbeit mit einem Fachanwalt erstellt wurde. Dies beinhaltet sowohl Vereinbarungen mit den Mitgliedern über die Verwendung personenbezogener Daten, Verschwiegenheitserklärungen und regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter und Gruppenleiter sowie praktische Lösungen für ein Managementsystem. Zu einem geplanten Workshop können sich Vorstände und Datenschutzbeauftrage anmelden, um das Konzept für ihren Ortsverein mit Unterstützung durchzuarbeiten.
Musikalische Nachwuchskräfte und anstehendes Projekt
Manfred Schneider von der Musikschule molto musica stellte Schüler und Personalzahlen vor und informierte über ein neues Konzept mit drei Seminaren pro Jahr, das insbesondere Bandleiter und Nachwuchskräfte ausbilden soll. Da Musik ein wichtiger Bestandteil des Gemeindelebens sei und förderlich für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, warb er für Nachwuchskräfte in den Ortsgemeinden.
Für ein anstehendes Projekt warb auch Astrid Hauptmann von DCG Exter: Nach einem herausragenden Erfolg des „Juniorpoints“, – ein Indoor-Aktivitätszentrum für Kinder von 7 bis 12 Jahre an der internationalen BCC Sommerkonferenz – soll es das Angebot auch in diesem Jahr wieder geben. Die Organisation und Durchführung liegt bei den deutschen Ortsgemeinden und alle sind dazu aufgerufen, sich einzubringen und zu beteiligen.