Wieder einmal ist es Sonntag, kurz vor elf. Gespannt sitzen hunderte Familien auf der ganzen Welt vor dem Bildschirm und warten auf den Start des Kindergottesdienstes. Was für ein Thema wird es heute sein? Und welche Lieder singen wir wohl?
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie konnten in den lokalen Ortsgemeinden von DCG keine Kindergottesdienste mehr wie gewohnt stattfinden. Damit die Kinder trotzdem nicht auf das Programm verzichten müssen, produziert
BCC Media Kindersendungen, die jeden Sonntag über den
Fernsehsender BrunstadTV ausgestrahlt werden. Um die Kinder weltweit damit zu erreichen, werden diese mittlerweile in zehn Sprachen synchronisiert. Doch welche Arbeit verbirgt sich eigentlich hinter der professionellen Übersetzung der Kindergottesdienste in die deutsche Sprache?
Übersetzung und Tonaufnahmen in zehn Sprachen
„Unsere Arbeit startet dann, wenn Brunstad Christian Church uns das Manuskript eines Kindergottesdienstes, inklusive Tonaufnahme und Video, zuschickt. Dann geht ein Team aus verschiedenen Bereichen an die Arbeit“, weiß Heidi Weißgerber zu berichten. Sie koordiniert sämtliche Übersetzungsarbeiten, die ins Deutsche anfallen.
„Zu Beginn ist das Übersetzungsteam gefragt. Unser Ressourcenpool besteht aktuell aus 46 ehrenamtlichen Helfern!“ Heidi ist dankbar, dass sie so viel freiwillige Unterstützung erfährt. Wöchentliche Meetings mit den langjährigen, erfahrenen Übersetzerinnen und Übersetzern bilden ein solides Fundament für diese wichtige Arbeit. „Die Übersetzung soll so gut sein, dass die Botschaft bei der entsprechenden Zielgruppe unmittelbar ankommt. Gerade bei den Kindersendungen legen wir sehr großen Wert darauf, dass die Kinder ein leicht verständliches, aber doch klares Evangelium bekommen“, ergänzt Heidi.
Im Video von BrunstadTV ist das Ergebnis zu sehen, wie die Kinder der verschieden Sprachen die Sendung erleben.
Stimmtraining und Techniker sorgen für hochwertige Ergebnisse
Wenn die Übersetzungsarbeit abgeschlossen ist, übernimmt ein örtliches Gemeindeteam die Synchronisation der Gesangs- und Redebeiträge. Im deutschsprachigen Raum sind fünf Teams entstanden – weitere sitzen in den Startlöchern. Sara Lehmann koordiniert die Arbeiten in DCG Hamburg, ihrer Ortsgemeinde. „Wir schauen, was für Stimmen zum Einsprechen benötigt werden und verteilen die Rollen. Oft brauchen wir auch Kinder. Mit denen treffen wir uns, gehen das Skript durch und machen Leseübungen“, berichtet sie. „Nach der Aufnahme besteht der letzte Teil unserer Arbeit darin, die Tonspuren unter den vorgegebenen Film zu legen.“ Und was sagt Sara persönlich zu dieser Arbeit? „Mich begeistert, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass alle die guten Botschaften verstehen können – egal wie alt sie sind oder wie gut sie die Originalsprache verstehen.“
Bei der Produktion der Kindergottesdienste sind also viele Kinder beteiligt. Sie stehen auf der Bühne, sie singen im Chor und bewegen sich, sie sind Schauspieler in kleinen Episoden, sie stellen Fragen. All dies soll die deutschsprachigen Zuschauer möglichst authentisch erreichen. Ameli (14) und Kevin (11) Socac aus der Gemeinde Exter haben beim Synchronisieren schon Erfahrung gesammelt. „Man muss vor allem darauf achten, dass man ungefähr gleichlang und auch mit den gleichen Pausen spricht, wie im Originalaudio. Wenn jemand ein bisschen stottert, dann versuche ich auch zu stottern.“
Nicht zuletzt ist die Mithilfe an den Kindergottesdiensten auch eine willkommene Beschäftigung in Lockdown- und Corona-Zeiten.
Übersetzung möglichst nah am Original
Seit April wurden viele Kindergottesdienstepisoden ausgestrahlt und gleichzeitig auch ins Deutsche übertragen. „Die Qualitätssteigerung war groß und es gibt viele positive Rückmeldungen – die stundenlange Arbeit lohnt sich also“, berichtet Heidi. „Da das Filmmaterial zusätzlich auf YouTube öffentlich zugänglich ist, fragen auch andere christliche Gemeinden mittlerweile an, ob sie dieses Material verwenden dürfen.“
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