Warum faszinieren Medien? Ab wann ist Konsum schädlich? Und wie sieht eine gute Begleitung aus? Diese Fragen standen im Fokus der zweiteiligen Vortragsreihe zum Thema Medienkompetenz, zu dem die Kinder- und Jugendschutzgruppe des DCG-Verbands eingeladen hatte.
Die Veranstaltung fand am 18. September in Zusammenarbeit mit der Medienfachstelle „return“ bei DCG Exter statt. Der Vortrag wurde live an die weiteren neun DCG-Standorte gestreamt und erreichte insgesamt über 250 Eltern und Kinder- und Jugendarbeiter.
Gefahr nicht immer offensichtlich
Eine eindringliche Filmszene, in der ein Kind eine Verletzung mit der Axt erleidet, verdeutlichte eindrucksvoll die Notwendigkeit einer sensibilisierten Mediennutzung.
„Medien sind wirkmächtige Werkzeuge“ – so beschrieb Referent Dietrich Riesen die zentrale Herausforderung im Umgang mit Medien. Und die Gefahr sei hier nicht immer offensichtlich. Eltern könnten bei diesem Thema nicht auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, doch eben davon lebe Pädagogik oft. Daher leisteten Eltern und Mentoren beim Begleiten von Mediennutzung Pionierarbeit.
Präventionsmaßnahmen und Hilfestellung anzubieten ist das Ziel der überregionalen Kinder- und Jugendschutzgruppe des DCG-Verbands. „In letzter Zeit erreichten uns vermehrt Anfragen und Rückmeldungen zum Thema Internet, da hier eine erhöhte potenzielle Gefahr liegt,“ weiß Eva-Marie Bahmüller. „Wir hoffen, dass wir die Eltern und auch Mentoren bei diesem Thema mehr sensibilisieren und unterstützen können.“
Begrenzen, begleiten und loslassen
In seinem rund 90minütigen Vortrag zeigte Riesen auf, wie ein sinnvoller und altersgerechter Umgang mit Medien aussehen könne und wie Eltern oder Jugendarbeiter Kinder und Jugendliche positiv begleiten können. „Es geht darum, die Beziehung zwischen Eltern und Kindern zu stärken“, so Riesen. Es gelte vor Augen zu haben, welche Mündigkeit ein Kind im Bezug auf Medien haben kann und entsprechend des Reifegrads des Kinds den Konsum zu begrenzen und zu begleiten. Mit zunehmendem Alter ginge es schließlich um „Loslassen“.
„Medienmündigkeit bedeutet, zu beurteilen, ob die Nutzung des Mediums Gewinn oder Verlust ist“, führte Riesen aus. Das könnten junge Kinder verständlicherweise nicht selbst bewerten. Bei ihnen stünde der Spaßfaktor im Fokus – und das nicht ohne Grund: Die Wissenschaft zeige, dass bei Mediennutzung das Belohnungssystem im Gehirn übermäßig aktiviert wird.
Er warb dafür, Verständnis für den Nachwuchs und dessen bedürfnisorientiertes Handeln zu haben. Erst wenn sich Menschen verstanden fühlen, seien sie auch bereit ihr Handeln zu verändern.
Beim Medienkonsum werde im Gehirn das Belohnungssystem übermäßig aktiviert, erklärt Dietrich Riesen.
„Durchweg positive Rückmeldungen“
Zu diesem ersten Vortrag habe die Kinder- und Jugendschutzgruppe „durchweg positive Rückmeldungen“ bekommen, freut sich Bahmüller. „Ein solcher Abend kann dabei helfen, den richtigen Weg für die eigene Familie zu finden. Einige Eltern haben sich bedankt und meinten, dass der Vortrag ihnen viel hilfreiches Wissen und Tipps für den Alltag gegeben hat.“
Der zweite Vortrag findet am 14. Oktober statt und befasst sich mit den Themen Pornografie, Gaming und Social Media.
Der Vortrag fand live bei DCG Exter statt und wurde an die weiteren Standorte gestreamt.